Zimmer. Etwa um 22 Uhr traf ich mich mit meiner Freundin,
und wir be suchten verschiedene Lokale – kann mich an die
meisten Namen nicht mehr erinnern -, wenn ich nicht irre,
hieß eins
Wahrheit zu gestehen, ich kann mich heute kaum noch an
etwas erin nern, bis ich am nächsten Morgen erwachte. Mein
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Kater war noch schlimmer als am Tag zuvor. Meine
Freundin mußte machen, daß sie ihr Flugzeug erwischte,
während ich zurückblieb und mir kaltes Wasser über den
Kopf goß. Dann ging ich in eine Apotheke und ließ mir was
gegen den Kater geben. Schließlich war es Zeit, nach
Rutherford Hall zu fahren, wo ich so tat, als käme ich direkt
vom Flughafen.»
«Kann man Ihre Angaben überprüfen, Mr.
Crackenthorpe? Sagen wir, für die Zeit zwischen 15 und z9
Uhr?»
«Höchst unwahrscheinlich», erwiderte Cedric spöttisch. «
In der National Gallery, wo die Aufseher einen mit ihren
glanzlosen Augen verfolgen? Oder in einem überfüllten
Kino? Nein, wohl kaum.»
Emma kehrte zurück. Sie hielt ein kleines Notizbuch in
der Hand.
«Sie möchten wissen, was jeder von uns am 2o.
Dezember tat. Ist das richtig, Inspektor?»
«Ja, Miss Crackenthorpe.»
«Ich habe eben in meinem Notizbuch nachgesehen. Am
2o. ging ich zu einer Versammlung in Brackhampton, wo
Beschlüsse über Restaurierungsarbeiten an der Kirche gefaßt
wurden. Die Versammlung war ungefähr um Viertel vor eins
beendet. Ich aß mit Lady Adington und Miss Bartlett im
Cadena Caf6. Nach dem Lunch machte ich ein paar
Einkäufe für Weihnachten. Viertel vor fünf nahm ich den
Tee in der Shamrock-Teestube und ging dann zum Bahnhof,
um Bryan abzuholen, der mit dem Zug kam. Etwa um sechs
Uhr war ich wieder zu Hause und fand meinen Vater bei
sehr schlechter Laune. Ich hatte das Essen für ihn
bereitgestellt, aber Mrs. Hart, die am Nachmittag hatte
kommen sollen, war nicht erschienen. Er war so wütend, daß
er sich in sein Zimmer einschloß und mich nicht hineinließ.
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Er liebt es nicht, daß ich am Nachmittag fortgehe. Hin und
wieder aber setze ich meinen Willen durch.»
«Daran tun Sie sicherlich recht, Miss Crackenthorpe.
Wenn ich nicht irre, kamen Ihre beiden Brüder erst später?»
«Alfred kam am Samstag abend. Wie er sagte, hatte er
am Nachmittag versucht, mich telefonisch zu erreichen.
Aber ich war ja fortgegangen, und mein Vater geht nicht ans
Telefon, wenn er wütend ist. Mein Bruder Harold kam erst
am Weihnachtsabend.»
«Ich danke Ihnen, Miss Crackenthorpe.»
«Ich darf wohl nicht fragen», fügte sie zögernd hinzu,
«ob etwas Neues bekanntgeworden ist, was diese Verhöre
notwendig macht?»
Craddock holte die Fototasche hervor und zog mit den
Fingerspitzen das Briefkuvert heraus.
«Bitte fassen Sie es nicht an, aber erkennen Sie es?»
«Aber…» Emma starrte ihn ganz verwirrt an. «Das ist
doch meine Handschrift! Es ist der Brief, den ich Martine
geschrieben habe.»
«Das dachte ich mir.»
«Aber wie sind Sie dazu gekommen? Hat sie -? Haben
Sie sie gefunden?»
«Es wäre wohl möglich, daß wir sie – gefunden haben.
Dieses leere Kuvert jedenfalls wurde hier gefunden.»
< Im Hause?»«Nicht direkt, aber in der Nähe.»«In der Nähe? Aber dann ist sie doch hergekommen?Sie... Sie meinen - die Tote im Sarkophag ist Martine?»«Es sieht fast so aus, Miss Crackenthorpe», sagte Craddock.Die Vermutung, die Tote im Sarkophag sei Martine,schien sich zu bestätigen. Als Craddock sein Büro wiederbetrat, fand er eine Nachricht von Armand Dessin vor:179Eine ihrer Kolleginnen erhielt eine Postkarte von AnnaStrawinska. Wie es scheint, war die Geschichte einer Reiseum die Welt tatsächlich wahr. Sie ist in Jamaika angelangtund hat dort, wie sie schreibt, eine wundervolle Zeit.«Ich muß gestehen», sagte Alexander, sich in seinem Bettaufsetzend und nachdenklich an einem Schokoladenriegelknabbernd, «das war der aufregendste Tag meines Lebens.Man denke bloß! Wir haben ein richtiges Indiz gefunden!»Seine Stimme versagte. «Ich glaube nicht, daß ich so etwasjemals wiedererlebe.»«Hoffentlich nicht», sagte Lucy, die im Zimmer knieteund Alexanders Koffer packte.«Ich wollte, wir könnten hierbleiben», seufzte Alexander.«Vielleicht findet sich noch eine Leiche.»«Hoffentlich nicht. Es wäre schrecklich.»«Aber in den Büchern ist es meistens so. Irgend jemandhat etwas gesehen oder gehört und wird deshalb auchumgelegt. Vielleicht legt man Sie um.»