Crackenthorpes Vater, hat die Firma gegründet. Er verstand
seine Sache, machte ein Vermögen und baute dieses Haus.
Er war ungeheuer hinter dem Geld her, dabei aber nicht
knauserig. Wie man sagt, war er von seinen beiden Söhnen
enttäuscht. Gab ihnen eine gute Erziehung, ließ sie studie ren,
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wollte richtige Gentlemen aus ihnen machen. Aber sie
hielten sich für zu fein, um in sein Geschäft einzutreten. Der
Jüngere heiratete eine Schauspielerin und verunglückte dann
mit seinem Wagen, als er mal betrunken war. Der Ältere, der
jetzige Besitzer, verstand sich mit seinem Vater nicht. War
viel im Ausland, kaufte eine Menge heidnische Statuen und
schickte sie nach Hause. War nicht so ein Geizkragen, als er
noch jung war. Das wurde er erst später. Nein, sie sollen sich
nicht verstanden haben, er und sein Vater.»
Lucy hörte ihm mit höflichem Interesse zu.
Der alte Mann lehnte sich bequem gegen die Wand und
zeigte große Neigung, sich noch weiter über die Geschichte
der Familie zu verbreiten. Das Reden gefiel ihm offenbar
besser als das Arbeiten.
«Der alte Herr starb vor dem Krieg. Er hatte ein
fürchterliches Temperament. Duldete keinen Widerspruch.»
«Und als er starb, kam der gegenwärtige Mr.
Crackenthorpe her, um hier zu wohnen?»
«Ja. Er und seine Familie. Die Kinder waren damals beinahe
erwachsen.»
«Ich will Sie nun nicht länger von Ihrer Arbeit abhalten»,
sagte Lucy.
«Kann doch nicht viel tun», sagte der alte Gärtner. «Das
Licht ist zu schlecht.»
Lucy kehrte ins Haus zurück. In der Halle traf sie Emma
Crackenthorpe mit einem Brief in der Hand. Die Nachmittagspost
war gerade gekommen.
«Mein Neffe wird morgen hier sein», verkündete sie. «Er
bringt einen Schulfreund mit. Alexanders Zimmer liegt über
der Vorhalle. Das Zimmer nebenan bekommt James Stoddart-
West. Sie benutzen das Badezimmer gegenüber.»
«Gut, Miss Crackenthorpe. Ich werde dafür sorgen, daß
die Zimmer bereit sind.»
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«Sie werden vor dem Lunch eintreffen», fügte Emma zögernd
hinzu. «Ich glaube, sie werden sehr hungrig sein.»
«Das glaube ich auch», stimmte Lucy zu. «Wie wäre es
mit Roastbeef? Und vielleicht Siruptorte?»
«Alexander liebt Siruptorte.»
Die beiden Jungen kamen am nächsten Morgen an. Sie
hatten beide sorgfältig gebürstetes Haar, verdächtig engelhafte
Gesichter und ausgezeichnete Manieren. Alexander
Eastley war blond und hatte blaue Augen, Stoddart-West
war dunkel und trug eine Brille.
Während des Lunchs diskutierten sie ernsthaft über
Ereignisse in der Sportwelt. Sie machten dabei den
Eindruck, als seien sie beide würdige Professoren, die über
vorgeschichtliche Kulturen diskutierten. Lucy fühlte sich im
Vergleich zu ihnen ganz jung.
Nachdem Lucy abgeräumt und das Geschirr
abgewaschen hatte, ging sie ins Freie. Sie hörte die Jungen
sich auf der Rasenfläche tummeln. Sie selber ging die
Zufahrt hinunter. Dann bog sie vom Weg ab, um einige
dichte Rhododendronbüsche zu untersuchen. Sie schob die
Blätter beiseite und blickte hinein. So ging sie von einem
Gebüsch zum nächsten. Als sie wieder eines untersuchte und
dabei ihren Golfschläger zu Hilfe nahm, fuhr sie plötzlich
zusammen.
«Suchen Sie etwas, Miss Eyelesbarrow?» fragte
Alexander Eastley höflich.
«Einen Golfball», erwiderte Lucy sofort. «Mehrere Golfbälle,
um genau zu sein. Ich habe an den Nachmittagen
etwas geübt und dabei eine Menge Bälle verschlagen. Ich
dachte, heute müßte ich einmal anfangen, nach ihnen zu
suchen.»
«Wir werden Ihnen helfen», sagte Alexander.
«Das ist sehr freundlich von euch. Aber ich dachte, ihr
wolltet Fußball spielen?»
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«Man kann nicht immer Fußball spie len», klärte
StoddartWest sie auf. «Man erhitzt sich zu sehr dabei.
Spielen Sie viel Golf?»
«Ich liebe diesen Sport sehr, habe aber wenig
Gelegenheit, ihn auszuüben.»
«Das kann ich mir denken. Sie haben sicher viel zu tun.
Sie kochen doch auch, nicht?»
«Ja.»
«Haben Sie heute den Lunch gemacht?»
«Ja. Hat’s dir geschmeckt?»
«Wirklich prima», erklärte Alexander mit Überzeugung.
«Ihr müßt mir sagen, was ihr am liebsten eßt.»
«Könnten wir mal Apfelbaiser haben? Das esse ich am
liebsten.»
«Natürlich.»
Alexander seufzte zufrieden.
«Unter der Treppe steht ein Satz Golfschläger», sagte er.
«Wir könnten auf dem Rasen ein paar Spielbahnen abstekken.
Was meinst du, Stoddart?»
«Fein!» erwiderte Stoddart-West.
Von Lucy ermuntert, gingen sie die Schläger holen. Als
Lucy später ins Haus zurückkehrte, waren sie eifrig damit
beschäftigt, auf dem Rasen die Spielbahnen abzustecken.
«Es ist bloß schade, daß die Nummernschilder so
verrostet sind. Man kann sie kaum sehen.»
«Sie brauchen etwas weiße Farbe», schlug Lucy vor.