«Den nächstältesten Sohn – Cedric.»
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«Und Mr. Luther Crackenthorpe selber kann nicht
darüber verfügen?»
«Nein.»
«Ist das nicht ziemlich ungewöhnlich?» fragte Inspektor
Craddock. «Ich nehme an, sein Vater schätzte ihn nicht
sehr.»
«Da haben Sie durchaus recht>, erwiderte Mr.
Wimborne. «Der alte Josiah war von seinem ältesten Sohn
enttäuscht, weil der keinerlei Interesse für die Familie oder
irgendwelche Geschäfte zeigte. Luther verbrachte seine Zeit
mit Auslandsreisen und dem Sammeln von
Kunstgegenständen. Der alte Josiah hatte dafür kein
Verständnis. Darum hinterließ er sein Geld der nächsten
Generation.»
«Einstweilen aber haben die Angehörigen der nächsten
Generation keinerlei Einkommen, es sei denn, sie verdienen
selber etwas oder ihr Vater läßt ihnen etwas zukommen. Ihr
Vater andererseits hat ein ganz beträchtliches Einkommen,
kann aber nicht über das Kapital verfügen. Ist das richtig
so?»
«Völlig richtig. Was das aber mit der Ermordung der
unbekannten jungen Frau aus dem Ausland zu tun haben
soll, ist mir schleierhaft.»
«Es scheint damit nichts zu tun zu haben», räumte
Inspektor Craddock ein. «Ich wollte mich nur über den
Tatbestand unterrichten.»
Mr. Wimborne musterte ihn scharf. Anscheinend befrie –
digt, stand er auf.
«Ich würde jetzt gern nach London zurückkehren», erklärte
er. «Oder möchten Sie noch etwas wissen?»
Inspektor Craddock schüttelte den Kopf.
«Nein, danke, Mr. Wimborne. Das wäre alles.»
Gemessenen Schrittes verließ er die Bibliothek.
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Lucy war nach der Rückkehr von der Leichenschau
sofort in die Küche gegangen, um den Lunch herzurichten.
Plötzlich schaute Bryan Eastley herein.
«Kann ich Ihnen irgendwie helfen?» erkundigte er sich.
Lucy blickte ihn nachdenklich an. Er war mit seinem
eigenen Wagen zur Leichenschau gefahren, und sie hatte
noch nicht viel Zeit gehabt, sich ein Bild von ihm zu
machen.
Er gefiel ihr eigentlich recht gut. Er mochte in den
Dreißigern sein, hatte braunes Haar, ziemlich traurig
blickende Augen und einen gestutzten Schnurrbart.
«Es ist nett hier», sagte er und seufzte.
Da Lucy im Augenblick nichts Dringliches mehr zu tun
hatte, betrachtete sie ihn aufmerksamer.
«Was ist nett? Diese Küche?»
«Ja. Sie erinnert mich an unsere Küche zu Hause – als ich
noch ein Kind war. »
Es fiel Lucy auf, daß Bryan Eastley etwas Verlorenes,
Hoffnungsloses an sich hatte. Als sie ihn jetzt genauer
betrachtete, merkte sie, daß er älter war, als sie zuerst
gedacht hatte. Er mußte an die Vierzig sein. Es war
schwierig, sich ihn als Alexanders Vater vorzustellen. Er
erinnerte sie an zahllose junge Piloten, die sie während des
Krieges kennengelernt hatte, und ihr schien, als habe Bryan
sich nicht weiterentwickelt, als sei er von den Jahren
unberührt geblieben.
Seine nächsten Worte bestätigten diesen Eindruck. Er
hatte sich auf der Ecke des Küchentischs niedergelassen.
«Es ist eine schwierige Welt», sagte er. «Finden Sie nicht
auch? Ich meine, es ist schwierig, sich in sie hineinzufinden.
Man ist nun einmal nicht dafür erzogen worden.»
Lucy erinnerte sich an das, was sie von Emma gehört
hatte.
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«Sie waren Kampfflieger, nicht wahr?» sagte sie. «Und
Sie haben eine hohe Auszeichnung bekommen.»
«Das ist es ja eben. Man hat eine Auszeichnung bekommen,
und darum bemühen sich die Leute, es einem bequem
zu machen, einem eine Stellung zu geben und so weiter.
Sehr nett von ihnen. Aber es sind alles Stellungen, wo man
im Büro zu sitzen hat, und dafür ist man eben nicht geeignet.
Hätte ich nur etwas Kapital -»
Er brach ab und grübelte. Da Lucy nichts sagte, fuhr er
fort:
«Sie haben Edie, meine Frau, wohl nicht gekannt? Nein,
natürlich nicht. Sie war ganz anders als die Familie, als ihre
Brüder. Erstens einmal war sie viel jünger. Sie sagte immer,
der alte Mann sei ein Geizkragen. Ist er auch wirklich.
Verteufelt hinter dem Geld her. Und dabei kann er es doch
gar nicht mit sich nehmen, wenn er stirbt. Es wird unter
seinen Kindern aufgeteilt. Edies Anteil geht natürlich an
Alexander. Aber er wird warten müssen, bis er
einundzwanzig ist. Eher kämmt er an das Geld nicht ran.»
In diesem Augenblick kamen Alexander und Stoddart
West mit geröteten Gesichtern und ziemlich atemlos hereingestürmt.
«Hallo, Dad!» rief Alexander. «Hier steckst du also. Seid
ihr aber fleißig! Machen Sie Yorkshire-Pudding, Miss
Eyelesbarrow?»
«Ja.»
«Fein!» Stoddart-West strahlte.
«Sie kocht prima», rühmte Alexander.
«Können wir Ihnen helfen, Miss Eyelesbarrow?» fragte
Stoddart-West höflich.
«Ja, ihr könnt mir helfen die Gerichte ins Speisezimmer