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Padington by Agatha Christie

«Emma?» wiederholte er. Er nahm Lucy den Krug aus

der Hand, öffnete die Bibliothekstür und ging hinein.

«Guten Abend.»

«Ah, Dr. Quimper! Ich habe ein Wort mit Ihnen zu

reden», rief Harold mit lauter, zorniger Stimme. «Ich möchte

wissen, was Sie sich dabei gedacht haben, sich in eine

Privatangele genheit der Familie einzumischen und meiner

Schwester zu raten, Scotland Yard von dem Brief zu

unterrichten.»

Dr. Quimper sagte ruhig:

«Miss Crackenthorpe fragte mich um Rat, und ich gab

ihn ihr. Meiner Meinung nach hat sie völlig richtig

gehandelt.»

Lucy seufzte und schloß die Tür, als eine Stimme hinter

ihr sagte: «Mädchen!»

Es war die vertrauliche Anrede des alten Mr. Crackenthorpe.

Er blickte durch die Tür des Studierzimmers unmittelbar

hinter Lucys Rücken.

Lucy wandte sich etwas widerstrebend um.

«Ja, Mr. Crackenthorpe?»

«Was gibt es heute abend zum Dinner? Ich möchte

Curry. Sie verstehen Curry gut zu machen. Es ist lange her,

daß wir Curry hatten.»

«Aber -»

«Ich möchte schönen heißen Curry, haben Sie gehört?»

«All right, Mr. Crackenthorpe. Sie sollen ihn

bekommen.»

«Das ist recht. Sie sind ein gutes Mädchen, Lucy. Sie sorgen

für mich – und ich werde für Sie sorgen.»

Lucy kehrte in die Küche zurück. Sie hatte Hühnerfrikassee

machen wollen, brach aber die Vorbereitungen ab und

trug zusammen, was sie für den Curry brauchte. Die Haustür

fiel dröhnend ins Schloß. Durch das Fenster sah sie Dr.

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Quimper mit zornigen Blicken aus dem Haus kommen, in

seinen Wagen steigen und fortfahren.

Iucy seufzte. Sie vermißte die Jungen. Und in gewisser

Weise fehlte ihr auch Bryan.

Also schön. Sie setzte sich hin und begann die Pilze zu

rösten. Auf jeden Fall sollte die Familie ein vorzügliches

Dinner haben. Fütterung der Raubtiere!

Es war kurz vor 3 Uhr in der Frühe, als Dr. Quimper

seinen Wagen in die Garage fuhr. Er machte einen sehr

müden Eindruck. Mrs. Josh Simpkins hatte ihrer bereits

achtköpfigen Familie gesunde Zwillinge hinzugefügt, über

deren Ankunft der Vater allerdings keine große Begeisterung

gezeigt hatte. Dr. Quimper ging die Treppe hinauf in sein

Schlafzimmer und begann sich gerade auszuziehen, als das

Telefon läutete.

Dr. Quimper stieß einen Fluch aus und nahm den Hörer

ab.

«Hier ist Lucy Eyelesbarrow von Rutherford Hall. Ich

glaube, es wäre gut, wenn Sie sofort herkämen. Alle

scheinen krank geworden zu sein.»

«Krank? Wie? Was für Symptome?»

Lucy zählte sie auf.

«Komme sofort. Inzwischen . . .» Er gab ihr ein paar

kurze Anweisungen.

Dann griff er wieder nach seinen Kleidern, legte noch

dies und das in seine Arzttasche und eilte die Treppe

hinunter zu seinem Wagen.

Drei Stunden später saßen der Doktor und Lucy – beide

ziemlich angegriffen – am Küchentisch und tranken starken

Kaffee.

«Ha!» Dr. Quimper leerte seine Tasse in einem Zug und

setzte sie mit einem Klirren auf die Untertasse. «Das hab ich

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gebraucht. Jetzt, Miss Eyelesbarrow, lassen Sie uns zur

Sache kommen!»

Lucy blickte ihn an. Die Müdigkeit zeichnete sich

deutlich in seinem Gesicht ab. Er sah jetzt älter aus als

vierundvierzig, das Haar an seinen Schläfen war grau, unter

seinen Augen bemerkte sie dunkle Schatten.

«Soweit ich es beurteilen kann», sagte der Doktor, «sind

sie jetzt alle außer Gefahr. Aber wie ist es dazu gekommen?

Das möchte ich wissen. Wer hat das Essen gekocht?»

«Ich», sagte Lucy.

«Und was war es? Im einzelnen?»

«Pilzsuppe, Huhn und Curryreis, Weinschaum. Außerdem

Hühnerleber in Speck. »

«All right. Fangen wir mit der Pilzsuppe an. Aus einer

Konservendose, vermute ich.»

«Natürlich nicht. Ich habe sie gemacht. »

«Sie haben Sie gemacht? Woraus?»

«Einem halben Pfund Pilze, Hühnerfleisch, Milch, Einbrenne

und Zitronensaft. »

«Danach möchte man sagen: Es müssen die Pilze

gewesen sein.»

«Es waren nicht die Pilze. Ich habe selber von der Suppe

gegessen und fühle mich ganz wohl.»

«Ja, Sie fühlen sich ganz wohl. Ich habe das nicht vergessen.

»

«Wenn Sie glauben -»

«Ich glaube es nicht. Sie sind ein außerordentlich intelligentes

Mädchen. Wenn ich geglaubt hätte, was ich, wie Sie

dachten, geglaubt haben soll, dann würden Sie jetzt ebenfalls

stöhnend im Bett liegen. Aber ich weiß sehr genau Bescheid

über Sie. Ich habe nur die Mühe gemacht, Erkundigungen

einzuziehen.»

«Warum?»

Dr. Quimpers Lippen bildeten einen scharfen Strich.

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«Weil ich es für notwendig erachte, über die Leute Bescheid

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