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«Soll das heißen, da sei nichts zu machen? Überlegen Sie
es sich, denken Sie daran, welchen Spaß, welches
Vergnügen es Ihnen machen würde, alle diese Hohlköpfe zu
überlisten. Das Dumme ist nur, man braucht Kapital.»
«Ich fürchte, ich habe keins.»
«Oh, so habe ich es nicht gemeint! Ich werde in nicht
allzu ferner Zeit Geld in die Finger bekommen. Der Alte
kann schließlich nicht ewig leben. Wenn er abkratzt,
bekomme ich eine ganz hübsche Summe in die Hand. Nun?
Was meinen Sie, Lucy?»
«Und die Bedingungen?»
«Heirat, wenn Sie wollen. Frauen scheinen Wert darauf
zu legen, mögen sie noch so klug und selbständig sein. Das
hat auch den Vorteil, daß Ehefrauen nicht gezwungen
werden können, gegen ihre Männer auszusagen.»
«Nicht gerade schmeichelhaft!»
«Stellen Sie sich nicht so dumm, Lucy! Merken Sie denn
nicht, daß ich mich in Sie verliebt habe?»
Sie lachte und machte sich von seinem Arm frei, den er
um sie gelegt hatte.
Sie gingen ins Haus, und Lucy eilte in die Küche. Zu
ihrer Überraschung wurde sie beim Vorbereiten des Essens
von Harold Crackenthorpe gestört.
«Miss Eyelesbarrow, könnte ich mit Ihnen etwas besprechen?
»
«Ginge es nicht später, Mr. Crackenthorpe? Ich bin mit
meiner Arbeit zurück.»
«Gewiß. Also nach dem Dinner?»
«Ja, das wäre mir lieber.»
Das Dinner wurde aufgetragen und rief allgemeine Anerkennung
hervor. Als Lucy den Abwasch erledigt hatte und in
die Halle trat, wartete dort schon Harold Crackenthorpe auf
sie.
«Ja, Mr. Crackenthorpe?»
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«Wollen wir hier hineingehen?»
Er öffnete die Tür des Wohnzimmers, ging voran und
schloß die Tür hinter sich.
«Ich werde Rutherford Hall morgen früh verlassen», begann
er. «Vorher möchte ich Ihnen aber noch sagen, welch
großen Eindruck Ihre Tüchtigkeit auf mich gemacht hat.»
«Ich danke Ihnen», sagte Lucy etwas überrascht.
«Ich habe das Gefühl, daß Ihre Talente hier vergeudet
werden – einfach vergeudet.»
«Meinen Sie? Ich kann das nic ht finden.»
Er jedenfalls kann mich nicht heiraten wollen, dachte
Lucy. Er hat schon eine Frau.
«Ich schlage vor, nachdem Sie uns geholfen haben, diese
bedauernswerte Krise zu überwinden, suchen Sie mich in
London auf. Das beste wäre, Sie riefen an, damit wir einen
Termin vereinbaren können. Ich werde meiner Sekretärin
Anweisung geben. Die Wahrheit ist, wir könnten jemanden
von Ihrer ungewöhnlichen Tüchtigkeit in der Firma gebrauchen.
Wir sollten uns eingehend darüber unterhalten, auf
welchem Gebiet Ihre Talente am besten eingesetzt werden
könnten. Ich kann Ihnen, Miss Eyelesbarrow, ein sehr gutes
Gehalt und glänzende Aussichten bieten. Ich denke, Sie werden
angenehm überrascht sein.»
Er lächelte großmütig.
Lucy antwortete ernst: «Ich danke Ihnen, Mr. Crackenthorpe.
Ich werde es mir Überlegen.»
«Überlegen Sie nicht zu lange. Eine junge Frau, die es in
der Welt zu etwas bringen will, darf eine solche Gelegenheit
nicht ungenutzt lassen. Also gute Nacht, Miss Eyelesbarrow.
Angenehme Ruhe!»
Wahrhaftig! sagte Lucy zu sich selber. Das ist alles
höchst interessant…
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Auf dem Weg in ihr Zimmer begegnete Lucy auf der
Treppe Cedric.
«Hören Sie, Miss Lucy, ich möchte Sie etwas fragen.»
«Wollen Sie mich heiraten? Soll ich nach Ibiza
mitkommen und für Sie sorgen?»
Cedric machte ein verdutztes Gesicht.
«An etwas dergleichen habe ich nie gedacht.»
«Entschuldigen Sie. Dann habe ich mich geirrt.»
«Ich wollte Sie nur fragen, ob wir hier irgendwo ein
Kursbuch haben?»
«Ist das alles? Es liegt eines auf dem Tisch in der Halle.»
«Wissen Sie», Cedric musterte sie vorwurfsvoll, «Sie
sollten nicht glauben, jeder wolle Sie heiraten. Sie sehen gut
aus, aber so toll nun auch wieder nicht. Wenn man sich
einmal so etwas einbildet, wird es immer schlimmer. Die
Wahrheit ist, Sie sind das letzte Mädchen auf der Welt, das
ich heiraten möchte. Das letzte.»
«Wirklich?» sagte Lucy. «Sie brauchen mir das nicht so
unter die Nase zu reiben. Vielleicht würden Sie mich als
Stiefmutter vorziehen?»
«Was sagen Sie da?»
Cedric starrte sie verblüfft an.
«Haben Sie es nicht gehört?» gab Lucy zur Antwort, ging
in ihr Zimmer und schloß die Tür.
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«Es ist nur so eine Idee», sagte Dessin. «Ich habe hier ein
Foto von dem Ballett. Sie ist die vierte von links. Erkennen
Sie sie?»
Eine erdrosselte junge Frau ist nicht leicht
wiederzuerkennen, und auf dem Foto waren alle jungen
Frauen geschminkt und trugen einen riesigen Kopfputz aus
Federn.
«Sie könnte es sein», erwiderte Craddock. «Mehr kann